
Waffenattrappe am Campus, Hamas-Verherrlichung im Netz und nun Antritt als „antirassistische“ Listensprecherin für das Studierendenparlament?
- vjsh

- vor 5 Tagen
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Stellungnahme des VJSH-Vorstands zu beunruhigenden Entwicklungen rund um die Studierendenschaft an der h_da
Seit Monaten berichten lokale Medien über antisemitische Vorfälle und Kontroversen im Umfeld der Studierendenschaft an der Hochschule Darmstadt, insbesondere rund um die Gruppe „Hochschule for Palestine“.
Nun berichten u. a. die FAZ (25.11.2025), die BILD (8.12.2025) und die WELT (8.10.2025) über einen Fall, in dem die Vorsitzende des losen Bündnisses „Hochschule for Palestine“ mutmaßlich mit einer Waffenattrappe in einem Hochschulgebäude posiert haben soll. Laut eigenen Angaben soll es sich um eine „TikTok-Challenge“ gehandelt haben.
Im selben Kontext wird von Social-Media-Inhalten berichtet, die eine Verherrlichung von Yahya Sinwar nahelegen sollen. Sinwar war der lokale Anführer im Gaza-Streifen der in Deutschland verbotenen Terrororganisation Hamas und gilt als „Mastermind“ hinter dem Massaker am 7.10.2023 an 1.200 Israelis in Südisrael. Viele weitere Social-Media-Inhalte deuten auf ein problematisches Weltbild.
Infolge des Vorfalls schaltete die Hochschule Ermittlungsbehörden ein, verhängte Ende November ein umfassendes Waffenverbot auf dem Campus, das auch Anscheinswaffen umfasst und lud die genannte Person zu einem Gespräch ein.
Die Staatsanwaltschaft prüft mittlerweile in diesem Zusammenhang den Anfangsverdacht der Volksverhetzung.
Laut Medienberichten ist dieselbe Person derzeit als Studierendenvertreterin am Fachbereich „Soziale Arbeit“ tätig.
Gleichzeitig tritt die genannte Person als Listensprecherin einer neuen StuPa-Liste an, die in ihrem Selbstverständnis u. a. „gewaltfrei“ sei und sich „klar gegen jede Form von Antisemitismus“ positioniere. Dies steht im Widerspruch zu den ihr zugeschriebenen Äußerungen und den Inhalten, die sie teilt.
Das Studierendenparlament repräsentiert die gesamte Studierendenschaft und verantwortet zentrale Entscheidungen, etwa den Haushalt. Sollten Personen mit menschenverachtenden Positionierungen gewählt werden, hätten sie Mitspracherecht bei Angelegenheiten, die auch jüdischer, antisemitismus- sowie islamismuskritischer Studierender betreffen.
Dies gilt es zu verhindern.
Hamas-verherrlichende, islamistische und antisemitische Ideologien haben in unserer Gesellschaft, insbesondere an unseren Hochschulen, keinen Platz.
Auch wenn die genannte Person von einer „TikTok-Challenge“ spricht, zeigt sie sich bis heute wenig reumütig hinsichtlich der Konsequenzen ihrer Taten und ihrer Wirkung auf Mitstudierende. Von einer Distanzierung von Hamas-Sympathien kann nicht die Rede sein.
Dass trotz der bekannten Vorwürfe einzelne studentische Entscheidungsträger:innen weiterhin zur betreffenden Person halten, ist ein absolutes Armutszeugnis für die Studierendenschaft der h_da und ein weiterer Tiefpunkt an Hochschulen in Hessen.
Wir sind entsetzt über die Situation.
Wir fordern die studentischen Gremien - insbesondere das StuPa, den AStA und alle Listen - auf, sich in einem öffentlichen Statement von der benannten Person sowie ihrer antretenden Liste zu distanzieren, diese Entwicklungen transparent zu evaluieren und konsequente Maßnahmen zum Schutz jüdischer, antisemitismus- sowie islamismuskritischer Studierender zu ergreifen.
Die Distanzierung der Hochschulleitung ist begrüßenswert, dennoch halten wir die bisherigen Maßnahmen für unzureichend.
Aus unserer Sicht normalisiert die Person eine Ideologie, die klar alle von Islamismus-Betroffenen bedroht. Wir fordern die Überprüfung weiterer Maßnahmen entsprechend der Antidiskriminierungsrichtlinie.
Wir erwarten von der Hochschulleitung, alle ihr zur Verfügung stehenden Schritte zu nutzen, um Sicherheit, demokratische Kultur und ein diskriminierungsfreies Studium für alle zu gewährleisten. Insbesondere dann, wenn die studentischen Gremien in dieser Aufgabe maßlos versagen.
Der VJSH Vorstand


