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Offener Brief an den Frankfurter Oberbürgermeister und die Kuratoriumsmitglieder des Theodor-Adorno-Preises
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mike Josef,
Sehr geehrter Damen und Herren des Kuratoriums,
Wir, der VJSH und Unterstützer:innen dieses Briefs, verurteilen in aller Schärfe und Deutlichkeit die Aussagen von Judith Butler in ihrer Rede am 3.3.2024 in Paris.
Butler stellt in der Rede den Hamas-Angriff am 7. Oktober als einen „Akt des bewaffneten Widerstands“ dar, der „kein terroristischer Angriff“ und „keine antisemitische Attacke“ sei (1).
Es reicht ein Blick in die Hamas Charta um zu erkennen:
Der Hamas ging es nie um „Freiheit“ - als lokaler Ableger der Muslimbruderschaft ist ihre Ideologie von Islamismus, Mysogynie und einem antisemitisch-weltverschwörerischen Weltbild durchsetzt. So ruft sie darin ganz offen zur Tötung von Jüd:innen auf und verweist auf die „Protokolle der Weisen aus Zion“, einem antisemitischen Pamphlet, das als Grundlage für viele antisemitische Verschwörungsmythen in der Moderne diente (2).
Ihre menschenverachtende Grundordnung hat die Hamas seit ihrer gewaltvollen Machtübernahme des Gazasteifens durchgesetzt und der 7. Oktober stellte den bisherigen Höhepunkt ihrer menschenverachtenden Agenda dar, die über die Grenzen des Staates Israels hinaus die jüdische Diaspora in Angst und Terror versetzen will. So wurde beispielsweise im Dezember letzten Jahres ein Anschlag auf jüdische Einrichtungen in Deutschland durch die Hamas vereitelt (3).
Der 7. Oktober stellt entgegen der Behauptung von Butler einen klaren Fall eines Terroranschlags dar - Völkerrechtsexpert:innen haben bereits Tage danach von gravierenden Menschenrechtsverletzungen durch die Hamas an Israelis gesprochen (4). Der große Teil der Opfer waren Zivilist:innen, die allein aufgrund ihrer Identität verfolgt, verletzt, gefoltert, vergewaltigt, verbrannt, verschleppt und ermordet wurden (5).
Die systematische sexualisierte Gewalt der Hamas wurde durch mehrere Stellen verifiziert (6) (7). Sexualisierte Gewalt wird zudem nach Angaben befreiter Geiseln an den noch festgehaltenen Geiseln ausgeübt (8)(9). Dennoch behandelt Butler den Sachverhalt als „unklar“, fordert in klassischer Täter-Opfer-Umkehr eine „Dokumentation“ der sexualisierten Gewalt der Hamas und ignoriert dabei die bestehende Beweislage.
Als feministische Organisationen erkennen wir Butlers Leistungen im Bereich des queer-feministischens Denkens und der Gender Studies an.
Umso entsetzlicher finden wir, dass für Butler die eigenen Werte, Menschen- und Frauenrechte scheinbar selektiv gelten – für alle Frauen, nur nicht für israelische.
Wir sind entsetzt und appellieren daher an den Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt und die Kuratoriumsmitglieder, Judith Butler den Theodor-Adorno-Preis zu entziehen. Butlers offensichtliche Blindstelle für Antisemitismus steht in starkem Kontrast zu den Lehren Adornos.
Gleichzeitig appellieren wir - insbesondere in feministischen Kreisen - daran, dass eine Debatte darüber geführt wird, wie israelische Frauen besser inkludiert werden können.
Mit freundlichen Grüßen
VJSH (Initiator)
Erstunterzeichnende:
Keshet Deutschland
WIZO Frankfurt
Junges Form der DIG Frankfurt am Main
Studentenparlament der Goethe Universität Frankfurt am Main
Linke Liste der Goethe Universität Frankfurt am Main
Quellen: